Am Tag, als Saída zu uns kam

Redondo, Susana Goméz, 2016
Gemeindebücherei Heiligenbrunn
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7795-0540-2
Verfasser Redondo, Susana Goméz Wikipedia
Beteiligte Personen Gómez Redondo, Susana Wikipedia
Beteiligte Personen Wimmer, Sonja Wikipedia
Beteiligte Personen Rojas Hauser, Catalina Wikipedia
Systematik JD - Bilderbücher
Schlagworte Wörter suchen, fremde Sprache
Verlag P. Hammer Verl.
Ort Wuppertal
Jahr 2016
Umfang [17] Bl.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Susana Goméz Redondo. Susana Gómez Redondo ; Sonja Wimmer ; Catalina Rojas Hauser
Illustrationsang überw. Ill. (farb.)
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Bernhard Rank;
Die Aktualität des Themas Flüchtlinge und ihre Integration hat für eine Renaissance des problemorientierten Kinder- und Jugendbuchs gesorgt. Ohne eine aufklärerisch-humanistische Grundintention sind diese Texte nicht zu denken. An vier exemplarisch ausgewählten Neuerscheinungen soll aufgezeigt werden, wie dieses herkömmliche Modell engagierten Schreibens gegenwärtig wieder aufgenommen und modifiziert wird.
AM TAG, ALS SAÍDA ZU UNS KAM. Um die poetische und künstlerische Qualität dieses Bilderbuches von Susanna Gómez Redondo und Sonja Wimmer einzuschätzen, sollte man es zunächst auf sich wirken lassen. Hier müssen wir uns auf den Text beschränken, leider auch ohne auf dessen kongeniales und variantenreiches Layout eingehen zu können.
Im Erzählkonzept von Kirsten Boie (Bestimmt wird alles gut) bleibt die Erzählsprache eingebunden in das Konzept eines kinderliterarischen Realismus, der nichts beschönigt, aber auch der Hoffnung Raum gibt. Beim Sprachlernen geht es um den schulischen Alltag: den Füller und das Heft. Bei Susanna Redondo befreit sich die Sprache vom Zwang einer wirklichkeitsgetreuen Abbildung, wird spielerisch und entfaltet ihre Magie. Saída und die einfühlsame Ich-Erzählerin finden durch die Erfahrung des Kontrasts zwischen Deutsch und Arabisch den sinnlichen Weg zu Wörtern in allen möglichen Formen, Klängen und Größen gesprochen wie geschrieben. Sie erleben auch, dass es in jeder Sprache Wörter gibt, die so warm sind wie der Atem und so kalt wie Metall. Wörter, die verbinden, und Wörter, die trennen. Wörter, die verletzen, und Wörter, die zum Lachen bringen. Wer sich auf die zunächst verborgene Sprache einer in ihrer Fremdheit faszinierenden Freundin einlässt, kann letzten Endes auch das Wort Grenze, arabisch hudud, über Bord werfen. Wie gesagt, es sind die Bilder, die diese abstrakte Botschaft anschaulich machen und zum Leuchten bringen. Das schließt die Poesie der Sprachbilder mit ein. Man kann die Sprache verlieren, suchen und letztlich dann auch finden. Man kann ihre Wörter zu Hügeln aufschichten und sich darauf fallen lassen. Und all diese Wunder können ausgelöst werden von dem Tag, als Saída zu uns kam.
Siehe weiters: Paul Maar: Neben mir ist noch Platz
Siehe weiters: Kirsten Boie: Bestimmt wird alles gut
Siehe weiters: Jean-Claude Grumberg: Ein neues Zuhause für die Kellergeigers

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Katharina Ferner;
Ein Buch über das Entdecken von Sprache. (ab 4) (JD)
Der Tag, an dem Saída in die Klasse kommt, ist derselbe Tag, an dem ein Mädchen beschließt, Saídas Freundin zu werden. Doch wie sagt man einander, dass man sich gerne hat, wenn man die Sprache des anderen nicht kennt? Saídas Freundin sucht nach den Wörtern, als hätten sie sich versteckt, bis ihr ihre Mutter erklärt, dass Saída vielleicht Wörter hat, diese aber anders klingen.
Die beiden Mädchen verständigen sich schließlich mit Mimik, Gestik, Klang und Farbe. Gemeinsam gestalten sie eine bunte Wörterwelt und wachsen in die Sprache der anderen hinein. Arabische Schriftzeichen fließen über das Papier und zusammen erweitern die Mädchen ihren Wortschatz. Die Illustrationen sind weich, traumhaft und sprichwörtlich gedacht. Die Mutter hängt ihren Gedanken nach, mit dem Kopf in den Wolken, Saídas Tränen kullern daumenbreit über das Papier. Fazit: Ein Buch, das Begegnungsraum schafft.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Martina Koler;
Unterschiedliche Sprachen und Kulturen treffen bei den Protagonistinnen dieses Bilderbuchs aufeinander. Saída, ein dunkelhaariges Mädchen aus Marokko, kommt im Winter in ein ihr fremdes Land. Trauer, Schmerz und Sprachlosigkeit machen sich breit. Es scheint, als habe Saída ihre Sprache verloren und damit auch ihren Mut, ihre Hoffnung und Freude. In dem ihr fremden Land trifft sie auf ein Mädchen, das sofort ihre Freundschaft sucht und - ihre Sprache. In Schubladen und Löchern, in Bäumen und Springbrunnen macht sie sich nach Saídas Wörtern auf die Suche und erobert, auch dank Mithilfe ihrer äußerst offenen und verständnisvollen Eltern, Saídas Herz. Durch kleine Gesten und vielsagende Symbole nähern sich die Mädchen einander an und eignen sich Wort für Wort die jeweils andere, neue Sprache an. Die Ich-Erzählerin erfährt, dass Arabisch nicht nur anders klingt und dass es anders geschrieben wird, sondern auch, dass Saída die Sätze von hinten nach vorne liest und dass es in ihrem Land andere Düfte und anderes Essen gibt. Gemeinsam sammeln, verwerfen und behalten die beiden Mädchen lustige und traurige, warme und kalte Wörter und Wörter, die kitzeln, wenn sie ausgesprochen werden, und Wörter, die sich anfühlen, als würde man von innen gestreichelt. Vor allem aber erleben und fühlen sie, dass Sprache verbindet und dass weder Aussehen, noch Herkunft oder sprachliche und kulturelle Unterschiede Freundschaft unmöglich machen. Gemeinsam wollen sie das Wort Grenzen über Bord werfen. Das ist die äußerst hoffnungsvolle Botschaft dieses in Wort und Bild sehr poetischen und tiefgründigen Bilderbuchs.

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